GAZE
DOMINIK HODEL
21.11. – 20.12.2014
Kuratiert von Irene Grillo
Das englische Wort gaze beschreibt einen Sehakt, der übersetzt sowohl das fokussierte Anstarren als auch einen neugierigen, interessierten, staunenden Blick bezeichnet. Gaze beschreibt nicht nur den aktiven Aspekt des „Sehens“ sondern auch die passive Situation des „Beobachtet-Werdens,“ welche meistens das Auftreten unangenehmer Gefühle auslöst.
Dominik Hodel verbindet in seiner Abschlussausstellung in der Stiftung BINZ39 die verschiedenen Bedeutungen von gaze mit dem Verschmelzen von digitalem und physischem Raum. Daraus ist eine neue Videoinstallation entstanden, die durch ihre Reduktion und Präzision beeindruckt. In einem abgedunkelten Raum stehen drei Bildschirme am Boden, auf denen mehrere Videos direkt aus dem Internet gestreamt werden. Die Bildschirme dienen als einzige Lichtquelle. Der Raum wird durch die wechselnden und pulsierenden Farben der Videos modifiziert und nimmt dadurch immer wieder neue Formen an. Die Ausstellung wird so zu einer „Performance von Daten im Raum.“
Die gezeigten Videoarbeiten sind durch einen besonderen Produktionsprozess entstanden, welcher den Fluss von Daten reproduziert. Unterschiedliches Videomaterial aus dem Internet diente dem Künstler als Ausgangspunkt. Er spielte die Videos auf einem Bildschirm ab und filmte sie direkt mit einer Kamera. Die aufgezeichneten Videofiles wurden wiederum zurück in den Computer eingespiesen und somit der Kreislauf der Daten zwischen digitalem und physischem Raum geschlossen. Durch das wiederholte Einspeisen und erneute Abfilmen sind abstrakte, pulsierende, zum Teil hypnotische Sequenzen entstanden, die Hodel anschliessend zusammenkomponierte.
Text von Irene Grillo