BINZ39


/ Izidora I LETHE, _____ (breath, blow, kiss), 5. April – 4. Mai 2024, Eröffnung 4. April 2024, kuratiert von Céline Matter /


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Sihlquai 133
8005 Zürich


Do – Sa
14 – 17 Uhr
oder auf Anfrage


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Mark






BRACHLAND-GESTEN

Michael Hirschbichler

21.6 - 23.6.2019




Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten entstanden im Zuge künstlerischer Aufenthalte von Michael Hirschbichler am YARAT Contemporary Art Space in Baku und an der Stiftung BINZ39 in Zürich. In ihnen findet eine Auseinandersetzung mit der Absheron Peninsula in Aserbaidschan statt – jener Halbinsel im Kaspischen Meer, die als Ursprungsort der industriellen Erdölförderung und -verarbeitung gilt. Hier, wo seit Jahrtausenden brennende Ölfontänen aus dem Boden schossen, um die sich zoroastrische Feuerkulte rankten, führte man im 19. Jahrhundert die ersten industriellen Ölbohrungen durch. Und von hier aus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Großteil der weltweiten Erdölproduktion verfrachtet. In dieser Hinsicht liegt auf der Absheron Peninsula, die bereits in der Antike und im Mittelalter Gegenstand mythischer Vorstellungen war, auch der Ursprung eines zentralen Mythos der Moderne: unserer (immer noch) auf der Verbrennung von Öl basierten Weltordnung.
Im weitesten Sinne lässt sich die Ausstellung als eine Versammlung von Gesten verstehen, die auf den Boden gerichtet sind. Diese Gesten reflektieren und transformieren auf teils spielerische Weise, was durch mannigfaltige andere Gesten in die Landschaft eingeschrieben oder daraus hervorgeholt wurde: durch Gesten der industriellen und post-industriellen Transformation, der im Laufe der Geschichte wechselnden politischen Systeme und der damit verknüpften territorialen Machtansprüche, des alltäglichen Lebens und der Mythen und religiösen Vorstellungen, die eng mit der Landschaft und ihren Verwandlungen verbunden sind. Die ausgestellten Arbeiten reagieren hierauf mit einer Reihe künstlerischer Gesten, die sich mit bekannten Techniken der Landschaftsmalerei, mit Pleinairmalerei, Action Painting und Land Art in Beziehung setzen lassen. Die Landschaft ist dabei zugleich Gegenstand und Materialreservoir, Zeuge und Träger von Spuren, Ereignissen und Erzählungen, die in malerische, fotografische, skulpturale, klangliche und performative Gesten verwickelt werden.

Mark